Der Nürburgring ist eine ursprünglich 28 km lange Rennstrecke, die nach der Nürburg benannt ist und sich in der Eifel in der Verbandsgemeinde Adenau befindet. Eingeweiht wurde die Strecke am 18. Juni 1927 und obwohl sie seit 1982 nicht mehr in ihrer originalen Länge in Betrieb ist, handelt es sich hierbei um die längste permanente Rennstrecke der Welt. Ab 2007 wurde das Projekt Nürburgring 2009 in der Nähe des Nürburgrings umgesetzt, wobei ein Freizeitzentrum mit Achterbahn, Einkaufszentrum, Kneipenviertel, Hotel und Feriendorf errichtet worden sind. Da die Nürburgring GmbH 2012 Insolvenz anmeldete, wurde die Strecke an den Autoteilezulieferer Capricorn verkauft, sie gehört heute aber zu zwei Drittel dem russischen Millionär Wiktor Charitonin und ein Drittel gehört Getspeed.
1984 wurde die damals „modernste und sicherste Grand-Prix-Strecke der Welt“ eröffnet, bei der es sich um 4,5 km im Bereich der Start-Zeil-Geraden und der Südschleife handelt. Die Nordschleife beträgt 20,8 km und beide können heute zu einer 26 km langen Strecke zusammengefasst werden, diese lange Strecke wird allerdings nur in abgeänderter Form für Rennen verwendet, so wird bei VLN-Rennen die Müllenbachschleife und bei 24-Stunden-Rennen die Mercedes-Arena weggelassen, weshalb bei beiden weniger als 26 km Strecke gefahren werden. Außerdem lässt sich die Grand-Prix-Strecke in den kurzen Sprint-Circuit oder den Müllenbach-Circuit, den südlichen Teil der Strecke, unterteilen.
Geschichte des Nürburgrings
Da 1904 großes Interesse an Motorsport und Autorennen in Deutschland herrschte und Landstraßen Dank der dort bestehenden Gefahr und Dank Logistik Problemen keine gute Lösung für das Austragen dieser Rennen darstellten, wurde schon früh die Idee einer Autorennstrecke in Deutschland entwickelt. So ließ Kaiser Wilhelm II bereits Pläne für eine solche Rennstrecke ausarbeiten, auch hier war die Eifel vorgesehen für die Ausarbeitung dieser Idee, da sie viele Täler und Höhen hat und außerdem weniger stark besiedelt war. Diese Pläne wurden allerdings 1907 auf Grund von Popularitätsverlust des Motorsports eingestellt. Erst nach dem Ersten Weltkrieg begann das Interesse an Motorsport erneut und die alten Pläne von 1907 wurden wieder aufgegriffen. Hierbei war erneut die Eifel als Standort vorgesehen, was auch daran lang, dass sie eine strukturschwache Region war und man sich wirtschaftlichen und industriellen Aufschwung von dem Anlegen einer solchen Rennstrecke erhoffte. Der Vorteil der Nürburg an sich lag darin, dass sie zwischen Adenau und Mayen lag.
Die Rennstrecke sollte einer Landstraße ähnlich sein, aber nicht an das normale Straßennetz angeschlossen sein und da sie auch für Testfahrten verwendet werden sollte, achtete man darauf, dass möglichst viele Eigenschaften europäischer Landstraßen dort simuliert wurden, wie beispielsweise kurvenreiche Steigungen, die mit hoher Geschwindigkeit befahren und getestet wurden.
Die Arbeiten an der Rennstrecke begannen am 1. Juli 1925, obwohl die Baugenehmigung erst im August erteilt wurde.
Veranstaltungen auf dem Nürburgring
Auf dem Nürburgring findet jährlich im August ein großes Oldtimer-Treffen mit bis zu 30.000 Besuchern statt, der AvD-Oldtimer-Grad-Prix. Hier messen sich Rennwagen aus ganz unterschiedlichen Baujahren und auf den umliegenden Parkplätzen finden sich verschiedenste Oldtimer-Clubs zusammen.
Abends und Sonntags ist es gegen Gebühr jedem möglich, mit seinem Auto auf der Rennstrecke zu fahren, ob es sich nun um einen Rennwagen oder ein normales Straßenauto handelt. Außerdem wird die Strecke für Sportlehrgänge, Rekordrunden und Testfahrten genutzt.
Da früher Bereiche der Müllenbach-Schleife aus Schotter bestanden, waren dort Ralleycross-Rennen möglich. Diese wurden vom ADAC organisiert und es wurden auch internationale Wettbewerbe gefahren, wie die FIA Internations-Cup-Rennen mit Ralleycross-Europapokal für Nationalmannschaften.
Auch fanden früher Bergrennen statt, die in Müllenbach starteten, da es sich hierbei um die tiefste Stelle der Südschleife handelt. Die Rennfahrer fuhren entgegen der üblichen Richtung und die Rückführung erfolgte im Kreis, wodurch ein unterbrechungsloser Betrieb entstand.
Des Weiteren befand sich bis 2002 dort auch eine 1.300 m lange Kart-Strecke, an deren Stelle nun die Mercedes-Arena steht.
Als besonders bekanntes Event lässt sich Rock am Ring nennen, das von 1985-2014 und seit 2017 wieder auf dem Nürburgring stattfindet. Zwischendurch fand es zwei Jahre auf dem ehemaligen Bundeswehrflugplatz in Mendig statt. Hier finden sich jährlich etwa 80.000 Besucher ein. Gedacht war Rock am Ring ursprünglich als ein einmaliges Ereignis, aber Dank seines großen Erfolgs und 75.000 Zuschauern, wird Festival nun jedes Jahr veranstalten. Als Ausnahme sind 1989 und 1990 zu nennen, nach einem Einbruch der Zuschauerzahlen 1988 wurde eine zweijährige Pause genommen und 1991 startete Rock am Ring neu mit einem überarbeiteten Konzept. Da der Betreiber der Rennstrecke trotz der hohen Kosten des Festivals eine Erhöhung seines Anteils um 25% forderte, kündigte er 2014 seinen Vertrag mit dem Veranstalter des Festivals, so fand Rock am Ring zuerst nicht mehr dort, sondern in Mendig statt. Aber aus wirtschaftlichen Gründen wird Rock am Ring ab 2017 nun wieder am Nürburgring gefeiert.
Zusätzlich zu Autorennen findet an der Nordschleife seit 1978 der Nürburglauf statt, außerdem auf dem Gelände zwischen Start- und Zielbereich seit 2003 das Radrennen Rad am Ring, bei dem man als Einzelner oder in Teams gegeneinander antritt.
Des Weiteren fanden dort dreimal die UCI-Straßen-Weltmeisterschaften statt, die Weltmeisterschaften im Straßenradsport, und zwar 1927, 1966 und 1978.
Außerdem wird dort auch seit 2011 der StrongmanRun veranstaltet, dabei handelt es sich um einen Hindernislauf, bei dem jährlich 13.000 Läufer teilnehmen.