460 m, ca. 5.364 Einwohner
Die Stadt ist Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Prüm. Zugleich ist sie Luftkurort mit einem Kurzentrum und Wirtschaftliches Mittelzentrum. Industrie: Holz-, Werkzeug- und Landmaschinenindustrie, Fertighausfabrikation und Maschinenfabrik im Stadtteil Weinsheim. Haus des Gastes (Hahnplatz 1) mit Zentralbücherei, Lesestube mit TV und Video, Kinder- und Elternzimmer. Hallenbad mit Sauna und Kuranwendungen, Waldfreibad, Sport- und Tennisplätze, Reithalle. Campingplatz. Die Umgebung von Prüm bietet zwei Wintersportzentren: die Schnee-Eifel (»Schneifel«) mit dem Schwarzen Mann (697,5 m, 14 km nördlich von Prüm an der B 265) und die Wolfsschlucht (2 km nördlich von Prüm an der B 51). An beiden Stellen befinden sich Ski- und Rodellifte sowie gepflegte Langlauf-Loipen. Im Sommer kann man die Gegend um Prüm mit dem Fahrrad auf dem Prümtal-Radweg erkunden.
Geschichte
721 gründete Bertrada, die Großmutter der Gemahlin Pippins, auf ihrem Besitz an der Prüm ein Kloster. König Pippin wiederholte die Gründung 752 und begann, die Abtei zu erweitern. 762 erhielt sie auf Bitten Pippins von Papst Zacharias eine kostbare Reliquie: ein Stück von den Sandalen Christi. 799 weihte Papst Leo III. in Anwesenheit Karls des Großen die Abteikirche. Das Kloster lag in der Gunst der Karolinger (Kaiser Lothar I. fand 855 hier seine letzte Ruhestätte) und gehörte zu den wohlhabendsten ihres Reiches. Mit ihm war eine Schule verbunden, in der die Wissenschaften, besonders die lateinischen Studien, gepflegt wurden. 882 und 892 überfielen die Normannen Kloster und Siedlung; ein großer Teil des Besitzes ging verloren. Als Regino, einer der bedeutendsten Äbte und Gelehrten des Mittelalters, 893 Besitztümer und Rechtsansprüche im Prümer Urbar aufzeichnen ließ, zählte er jedoch immer noch über 300 Orte. Anfang des 13. Jahrhundert, besonders unter Abt Gerardus von Vianden (1185–1212), erreichte die Abtei ihre höchste Blüte. 1222 wurde sie durch ein Gesetz Kaiser Friedrichs II. zum Mittelpunkt eines selbständigen Fürstentums, was zu Auseinandersetzungen mit dem Kurfürstentum Trier führte. Einher ging der Verfall der Abtei um 1300. 1376 bzw. 1397 willigten dann Kaiser Karl IV. und Papst Bonifatius IX. in eine Union der Abtei mit dem Erzbistum Trier ein. Die Abtei blieb noch bis 1576 selbständig. Als 1802 die Franzosen einzogen, wurde das Kloster säkularisiert. Die Prümer Klosterkirche wurde Pfarrkirche, die Klostergebäude Gericht und höhere Schule. 1908–1912 durch den preußischen Staat wiederhergestellt, gehört das ganze Klostergebäude seit 1975 dem Regino-Gymnasium.
Sehenswürdigkeiten
1721–1730 wurde den Abteigebäuden des Klosters Prüm nach Plänen des Hofbaumeisters Georg Judas die Salvator-Basilika angefügt. Die Fassade wurde barock gestaltet; der Turm der alten Klosterkirche sowie dessen gotisches Gewölbe aus dem 15. Jahrhundert blieben erhalten. Der großartige Hochaltar stammt aus St. Nikolaus in Kreuznach und wurde 1926 in Prüm wieder aufgestellt. Künstlerisch wertvoll ist auch das holzgeschnitzte Chorgestühl mit Szenen aus dem Leben des hl. Benediktus. Zwischen je zwei Szenen befinden sich die Porträtköpfe der aus dem Benediktinerorden hervorgegangenen Päpste. Rechts vom Hochaltar steht das Hochgrab Kaiser Lothars I., gestiftet von Wilhelm I., gegenüber befindet sich ein neugotischer Schrein mit der Sandalreliquie Christi. Die Orgel ist ein Geschenk des letzten Kurfürsten Clemens Wenzeslaus. Kurfürst Franz Georg von Schönborn legte 1748 nach Plänen Balthasar Neumanns den Grund zu einem neuen Klostergebäude, an das ein schloßartiger Bau angefügt wurde, der allerdings erst 1912 fertiggestellt wurde. Erhalten blieben der Fürsten- und der Kapitelsaal. Zwischen Kirche und Friedhof steht das 1929 von Prof. Burger geschaffene Denkmal des Geschichtsschreibers der Eifel und ersten preußischen Landrats in Prüm, Georg Bärsch (1821–1824). Der »Historische Brunnen« auf dem Teichplatz zeigt in markanter und origineller Weise die gesamte Historie der Stadt. Sehenswert ist auch das 1973 wiedergegründete kulturhistorische Museum im Rathaus sowie die ständige Ausstellung in der Infostätte »Mensch und Natur«. Ständige Ausstellungen bieten die Gemäldegalerie der »Kaiser-Lothar-Preisträger«, die Gemäldeausstellung »Alexej von Assaulenko« und die Fotoausstellung »Nora Pfefferkorn«.
Clara Viebig (1860-1952) schreibt in ihrem Roman "Prinzen, Prälaten und Sansculotten" der im ausgehenden 18. Jahrhundert spielt, unter anderem vom Mönchsleben im Prümer Kloster.
Jährliche Veranstaltungen
• »St.-Salvator-Kirmes«, August
• »Prümer Sommer«, Juli und August
Tourist-Information Prümer Land
Haus des Gastes
Hahnplatz 1
54595 Prüm
Tel. 06551-505
Fax 06551-7640