Im kleinen Eifeldorf Mirbach (OT der Gemeinde Wiesbaum) steht die Erlöserkirche, eine katholische Mini-Kathedrale - auch Eifeldom genannt. Errichtet wurde sie von der Familie des Freiherrn von Mirbach nach dessen eigenen Ideen.
Die Stifterfamilie Mirbach stammte wohl ursprünglich aus der Eifel, hatte aber keinerlei persönliche Bindungen mehr dorthin. Wie andere im preußischen Oberhaus vertretene Adlige, suchte auch Mirbach nach historischen Wurzeln. Deshalb ließ er auf einem Hügel neben dem Ort Mirbach eine Pseudo-Burgruine errichten und daneben in wunderschöner Lage die sehenswerte Kirche.
Mit dem Kirchenbaum wurde am 9. April 1902 begonnen und ein Jahr später erfolgte im September die Weihe. Die Kirche ist ein Ziegelbau, der mit Tuffstein und Basalt verkleidet worden ist. Wappenverzierte Buntglasfenster sorgen für Belichtung des Inneren. Ausgestattet mit exquisiten Mosaiken von August Oetken und feinen Bildhauerarbeiten von Rudolf Bauer hat die Kirche eine prunkvolle Ausstrahlung erhalten, was für kleine Eifeldörfer eine Besonderheit darstellt. Der aus weißem Larisandstein gefertigte Altar war eine Stiftung von Kaiser Willhelm II. und die pedallose, sechsregistrige Pfeifenorgel ein Geschenk des Hoforgelbauers Wilhelm Sauer aus Frankfurt (Oder).
Da die kleine Eifelgemeinde nur eine arme Filialgemeinde war, blieb die Kapelle mit Ausstattung im Besitz des Freiherrn von Mirbach, der die Kosten für weitere Unterhaltung in Wertpapieren anlegte. Aber durch Krieg und Inflation wurden diese wertlos und auch die Familie hatte nicht mehr die nötigen Mittel, sodass notwendige Reparaturen nicht ausgeführt werden konnten und die Kapelle verfiel. 1956 schenkte der Sohn des Erbauers diese der Pfarrgemeinde Wiesbaum-Mirbach und so wurde sie mit Unterstützung durch Landkreis, Land und Bistum umfassend renoviert.
Erlöserkirche Mirbach in Google Maps