160 m, 17.830 Einwohner
Die Stadt ist Sitz der Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung Wittlich-Land. Sie liegt in einem weiten fruchtbaren Tal an der Lieser, eingebettet zwischen den Eifelhöhen und Moselbergen. Wegen ihres guten Klimas und der günstigen Lage ist Wittlich auch als Erholungsort bekannt. Südliche Hänge mit Weinbergen umgeben die Stadt. Historische Bauten und alte schöne Bürgerhäuser geben Zeugnis von ihrer Vergangenheit. Zahlreiche Behörden, breitgefächertes Schul- und Berufsschulangebot. Industrie und Gewerbe: u.a. Reifenindustrie, Armaturenwerk, chemische Industrie, Maschinen- und Motorenbau, Strickwarenfabrikation. Umfangreiches kulturelles Angebot. Sport- und Tennisplätze, Freizeitzentrum mit Vitelliusbad (Erlebnis- und Abenteuerfreibad, Hallenbad), Reit- und Fahrverein Wittlich (Ferienkurse und Ausritte).
Zu Wittlich gehören die Stadtteile:
Bombogen, Dorf, Lüxem, Neuerburg und Wengerohr.
Geschichte
Wittlich war eine keltische Siedlung (Überreste einer vorgeschichtlichen Fluchtburg wurden auf dem nahen Tempelkopf gefunden) und gelangte später als »Vitelliacum« unter römische Herrschaft (Funde eines römischen Landhauses, Modell im Trierer Landesmuseum). In dieser Zeit wurden die ersten Weinberge angelegt. 404 nahmen die Franken Wittlich ein. Die Christianisierung erfolgte durch den hl. Willibrord. Um 1000 wurde der Trierer Erzbischof Grundherr der Ortschaft, und um 1200 wurde Wittlich selbst Pfarrort. Durch Rudolf von Habsburg erhielt es 1291 die Stadtrechte und wurde befestigt. Otto von Ziegenhain (1402–1424) erbaute die Burg Ottenstein, eine Residenz der Trierer Kurfürsten. Die großen Stadtbrände in den folgenden Jahrhunderten zerstörten auch die Burg, an deren Stelle Kurfürst Johann Philipp von Walderdorff 1763 das prachtvolle barocke Schloß »Philippsfreude« als kurtrierischen Sommersitz durch Baumeister Jean Antione errichten ließ. Es wurde 1794 durch französische Truppen zerstört und in Napoleonischer Zeit (1804) auf Abbruch verkauft. Aus kurfürstlicher Zeit sind noch einige barocke Doppelbüsten erhalten. 1848 entstand in Wittlich im Zuge der revolutionären republikanischen Bestrebungen dieser Zeit eine große Volksbewegung, die 1849 einen Marsch nach Prüm unternahm, um das dortige Zeughaus zu stürmen. Trotz schwerer Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg blieb das Gesamtbild Wittlichs erhalten. – Die Stadt ist Geburtsort des Humanisten und Dichters Matthias Acricius (1545–1613).
Über die »Säubrenner-Kirmes« berichtet die Legende folgendes: Im Mittelalter gelang einem Feind der Einfall in die Stadt dadurch, dass ein Schwein die Rübe, mit der die Wächter das Stadttor verschlossen hatten, fraß. Daraufhin beschlossen die Stadtväter, alle Schweine zur Strafe öffentlich zu verbrennen. Aus dieser Legende entstand der Brauch der Säubrenner-Kirmes. Drei Tage lang werden auf dem Marktplatz am offenen Feuer ausgewachsene Schweine am Spieß gebraten und zusammen mit heimischen Weinen verzehrt. Der Wittlicher Künstler Sivio dell’Antonio hat dem Ereignis ein Werk gewidmet: den Säubrenner-Brunnen am Pariser Platz.
Aus Wittlich kamen auch die beiden Bildhauer Josef und Bernward Kickartz, über die Gerd Bayer und Peter Kickartz eine Werkesammlung zusammen gestellt haben. Diese Sammlung ist unter "Leben für die Kunst" zu finden und zeigt verschiedenste Orte, in denen es Werke der Bildhauer gibt.
Sehenswürdigkeiten
Am historischen Marktplatz stehen noch alte Bürgerhäuser und das alte Rathaus (1652, 1922 erweitert). In dessen Treppenhaus befinden sich Glasgemälde (»Apokalyptische Reiter«) von Prof. Georg Meistermann, der auch die Fenster der neuen Friedhofshalle fertigte (Georg-Meistermann-Museum im Alten Rathaus). Die Glasfenster der kath. Pfarrkirche St. Markus (erbaut nach Plänen des Hofbaumeisters Phillip Joseph Ravensteyn 1708–1724) stammen von Meistermann, Heinrich Dieckmann, Alois Stettner und Maurice Rocher, die der neuen kath. Pfarrkirche St. Bernhard (erbaut 1955 durch Dombaumeister Prof. Dr. Willi Weyres, Köln) von Edouard Pastor, Paris. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung ist noch ein altes Burgtor erhalten. In der Kultur- und Tagungsstätte »Synagoge« ist die Dauerausstellung »Jüdisches Leben in Wittlich« empfehlenswert.
Jährliche Veranstaltungen
• »Säubrenner-Kirmes«, 3. Wochenende im August
• »Sterntalermarkt«, Adventszeit
• »Wittlicher-Wirtschafts-Woche« (Gewerbeausstellung) alle drei Jahre
Örtliche Wanderwege
Es bestehen 13 örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 150 km.
Moseleifel-Touristik e.V.
Marktplatz 5
54516 Wittlich
Tel. 06571-4086
Fax 06571-29077
Gastgeber in Wittlich:
Marktplatz 5
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Pleiner Weg 20
54516 Wittlich