Foto: Berthold Werner/CC BY-SA 3.0
173 m, ca. 258.000 Einwohner
Das alte Römerbad »Aquisgrani« vereinigt in glücklicher Lage die Tradition der altehrwürdigen deutschen Krönungsstadt mit ihrem bewährten Heilbad, einer verkehrsreichen Grenzstadt, eines Wirtschafts- und Verkehrsmittelpunktes (Textil- und Elektroindustrie, Waggon- und Maschinenbau, Glühlampen- und Fernsehröhrenindustrie, Printen- und Schokoladenfabrikation) mit dem Ruf als Stätte der Wissenschaft. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule, RWTH, ist mit über 538 Professorinnen und Professoren und ca. 44.000 Studenten eine der größten technischen Hochschulen Europas. Fakultäten: Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften, Architektur, Bauingenieur- und Maschinenwesen, Georessourcen und Materialtechnik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Medizin.
Aachen besteht aus sieben Stadtbezirken:
Haaren, Laurensberg, Eilendorf, Richterich, Brand, Kornelimünster/Walheim, Aachen-Mitte. Die unterteilen sich wiederum in 50 Stadtteile.
Seit 1930 ist Aachen Bischofssitz. Aachen ist die westlichste Großstadt der Bundesrepublik Deutschland, unmittelbar an der deutsch-niederländischen und deutsch-belgischen Grenze, am Nordabhang von Eifel und Ardennen im Naturpark Nordeifel gelegen.
Bad Aachen: Heilanzeigen = Rheumatische Erkrankungen, degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates, Nachbehandlung von Lähmungen und Operationen, Gelenkveränderungen durch Gicht, Dermatosen. Kurmittel: schwefelhaltige Natrium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Thermen, darunter die heißesten Quellen Mitteleuropas (bis zu 74 °C) für Trink- und Badekuren. Die Aachener Quellen sind stärker geschwefelt, während die Burtscheider Quellen salzreicher sind. Behandlungsformen: Thermal-Mineralbäder, Thermal-Unterwassermassagen, Fango-, Paraffin- und Moorbehandlungen, alle Massagen, Bewegungsbäder, einschließlich Krankengymnastik. Zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten: alle medizinischen Bäder, Kneippsche Anwendungen, Sauna, Inhalationen.
Im Stadtteil Burtscheid liegen die Rheumaklinik Aachen, eine moderne Kurklinik der Landesversicherungsanstalt (LVA) Rheinprovinz, die Versorgungskuranstalt des Landes NRW sowie zwei private Kurkliniken. Tagungs- und Kongreßräume für Konferenzen und großes Auditorium (EUROGRESS), Internationales Spielcasino.
Kulturelle und Freizeiteinrichtungen: Stadttheater (Oper, Operette, Schauspiel, Kammerspiele), Symphonie- und Chorkonzerte, Grenzlandtheater, Filmtheater, Puppenspiele etc. Reiten, Waldwanderungen am Dreiländereck, Golf, Schwimmhallen, Therme, Freibad und Kletterwald. Jugendherberge Colynshof.
Sehenswürdigkeiten
Reste der alten Stadtmauer aus der Barbarossazeit (12. Jahrhundert) wurden an Minoritenstraße und Seilgraben, Pont- und Eilfschornsteinstraße wieder freigelegt. Von der Stadtbefestigung des 14. Jahrhundert sind zwei Torburgen erhalten geblieben: das Marschiertor und das Ponttor. Weitere Zeugen der mittelalterlichen Befestigungsanlagen: der Marienturm in der Ludwigsallee (heute Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege), der Lange Turm (Pulverturm) in der Turmstraße, der Pfaffenturm in der Junkerstraße, der Lavenstein am Boxgraben und ein kleiner Rundturm am Kaiserplatz. Das Stadttheater mit seinem klassizistischen Säulenportikus (1822–1825 erbaut) steht am Kapuzinergraben/Friedrich-Wilhelm-Platz. Im Blickfeld steht der »Elisenbrunnen«, das Wahrzeichen der Bäderstadt Aachen, ein klassizistischer Säulenbau von Baumeister Schinkel (1822–1827 errichtet), dahinter das Elisenbrunnen-Terrassenrestaurant mit dem Elisengarten. Die Straßen steigen von hier aus zum Marktplatz an, dem höchsten Punkt der Altstadt. Auf dem Weg dorthin eines der erhabensten Baudenkmäler des christlichen Abendlandes: der Dom, der im Jahre 1970 als erstes deutsches Bauwerk in die Liste der UNESCO-Weltkulturgüter aufgenommen wurde. An den karolingischen Kuppelbau (Oktogon) der Pfalzkirche Karls der Großen, das Herzstück des Domes, fügt sich der gotische Chor (1355-1414) mit den 1950/51 geschaffenen neuen Chorfenstern. Auf der Empore des Oktogons der schlichte Marmorthron Kaiser Karls, den von 936-1531 die in Aachen gekrönten Könige nach altem Brauch bestiegen. Ein Kranz von Kapellen umgibt das Oktogon: die barocke ungarische Kapelle, die Annakapelle, die Matthiaskapelle, die Karls- und Hubertuskapelle sowie die Nikolauskapelle. Im Abschluss der gotischen Chorhalle der goldene Karlsschrein mit den Gebeinen Karls des Großen, 1165-1215 gefertigt, eines der Hauptwerke der Goldschmiedekunst aus staufischer Zeit. Die Domschatzkammer birgt einen der kostbarsten und bedeutendsten Kirchenschätze nördlich der Alpen, unter anderem das Lotharkreuz (Ende 10. Jahrhunderts) und den Marienschrein, in dem die Aachener Heiligtümer aufbewahrt werden. (Heiligtumsfahrten finden alle sieben Jahre statt.) In der Nähe des Doms am Fischmarkt befindet sich das älteste Rathaus der Stadt, 1267 als Domus civium, »der burger huys«, erbaut. Die unteren Geschosse dienten in reichsständiger Zeit als »Rathsgefängnis«. Nach Umbau unter Beibehaltung der baulich wertvollen Schauseiten mit den Standbildern der sieben Kurfürsten fand hier 1890 das Stadtarchiv eine würdige Stätte. Die ehemalige Ratskammer dient heute als Urkundensaal (ständige Ausstellungen). Das gotische Rathaus steht auf den Grundmauern der karolingischen Pfalz Karls des Großen. Aus dieser Zeit sind noch der Granusturm und Teile des Marktturms erhalten. Im Jahre 1349 wurde der gotische Bau geschlossen. Im oberen Stockwerk befindet sich der Krönungssaal, der von 1349-1531 die Tradition des »altertümlichen Saales« bei den Krönungsfeierlichkeiten fortsetzte. Die meisten Fresken Alfred Rethels im Krönungssaal mit Darstellungen aus dem Leben Karls des Großen blieben erhalten. Vor dem Rathaus, dessen Fassade mit den Standbildern der in Aachen gekrönten deutschen Herrscher geschmückt ist, steht der Karlsbrunnen mit dem Standbild Karls des Großen, des Aachener Stadtpatrons. Zwischen Dom und Rathaus liegt der Katschhof, einer der geschichtlich bedeutsamsten Binnenhöfe Deutschlands.
Von den zahlreichen Kirchen sind besonders zu nennen: Salvatorkirche auf dem Salvatorberg von Ludwig dem Frommen (824-818) gestiftet (Neubau 1883-1885); Propsteikirche St. Adalbert, eine der ältesten Pfeilerbasiliken des Rheinlandes, gegründet um 1000 durch Otto III., Neubau 19. Jahrhundert. Brunnen und Zierdenkmäler: u.a. der Karlsbrunnen mit dem Standbild Karls des Großen auf dem Marktplatz (Bronzestatue, gegossen 1620), der »Wehrhafte Schmied« in der Jakobstraße, der »Hühnerdieb« auf dem Hühnermarkt, das »Fischpüddelchen« auf dem Fischmarkt, die »Hotmannspif« in der Alexanderstraße, der Vinzenzbrunnen auf dem Münsterplatz, der Thermalbrunnen in Burtscheid, das Hansemann-Denkmal auf dem Hansemannplatz, das Kaiser-Friedrich-Denkmal in der Heinrichsallee, der »Tritonen-Brunnen« in der Kaiser-Friedrich-Allee, das Kongreß-Denkmal im Stadtgarten, welches an den Monarchen-Kongreß 1818 erinnert, das Pferde-Standbild vor dem Stadttheater, der »Türelüre-Lissje«-Brunnen an der Klappergasse sowie die Plastiken »Menschen im Gespräch« am Templergraben, der »Klenkes« am Holzgraben, der Puppenbrunnen in der Krämerstraße, »Aachener Wetter« in der Großkölnstraße, die Pferdegruppe auf dem Bahnhofsvorplatz, »Der Straßenkehrer« am Augustinerbach, die »Laufenden Kinder« vor der Schwimmhalle Ost und der »Kreislauf des Geldes« an der Ecke Hartmann-/Ursulinenstraße.
Im Stadtteil Burtscheid liegt auf der Höhe des Talrandes die Abteikirche St. Johann-Baptist mit dem berühmtem Couvenschen Kuppelbau (1736 1754), einem Rest der ehemaligen Zisterzienserinnen-Abtei (gegründet um 1000), bei der sich die Ortschaft bildete, und daneben die Michaelskirche. Zu Burtscheid gehört auch das Frankenberger Viertel mit der Burg Frankenberg (der Sage nach Jagdschloß Karls des Großen), deren Besitzer Vögte der Abtei waren; die Burg (13. Jahrhundert) wurde 1637 1661 erneuert und 1834 1838 wiederhergestellt (birgt heute das Städtische Heimatmuseum). Das städtische Suermondt-Ludwig-Museum enthält eine bedeutende Skulpturensammlung mit Werken des 13.–18. Jahrhundert, eine umfangreiche Galerie mit vornehmlich niederländischen Werken des 15.–17. Jahrhundertund Malern der Gegenwart. Das Couven-Museum ist ein Bürgerhaus (18. Jahrhundert) mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen von der Régence bis zum Biedermeier (1740–1840). Neben dem Aachener Rokoko liegt der Schwerpunkt auf der Zeit der Entstehung des Hauses, als der jüngere Couven den Louis-Seize-Stil in den bürgerlichen Zopfstil umwandelte. Das Ludwig-Forum für Internationale Kunst ist eine Begegnungsstätte unterschiedlichster zeitgenössischer Kunstsparten. Im »space« finden regelmäßig Begleitprogramme zu den Ausstellungen und andere Veranstaltungen aus den Bereichen Theater, Tanz, Performances etc. statt. Das Heimatmuseum in der Burg Frankenberg enthält die stadtgeschichtlichen Sammlungen. Das Internationale Zeitungsmuseum (Pontstraße 13) beherbergt die Sammlung von Zeitungstiteln des In- und Auslandes. Wechselnde Ausstellungen zeigen einen Teil der Bestände. Weitere Tips sind das Computer-Museum, die Reichsabtei in Kornelimünster und die Zollgeschichtliche Sammlung Aachen.
Jährliche Veranstaltungen
• Verleihung des »Ordens wider den tierischen Ernst«, Februar
• Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen, Christi Himmelfahrt
• Internationales Dressur-, Spring- und Fahrturnier CHIO, Juni/Juli
• Winzerfest, August
• Europamarkt der Kunsthandwerker, 1. September-Wochenende
• Corneli-Oktav mit Jahrmarkt in Kornelimünster, Mitte September
• Weihnachtsmarkt, November/Dezember
Örtliche Wanderwege
Es bestehen im Aachener Wald (1350 ha) zahlreiche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von über 100 km, auch grenzüberschreitend. Aachen ist hauptsächlich in der WK 1:25000 »Euregio Maas–Rhein« (Nr. 01 des Eifelvereins), in der WK 1:50000 »Deutsch-Belgischer Naturpark (Nordteil)« (Nr. I des Eifelvereins) abgebildet.
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