Die Adenauervilla, auch bekannt als „Camp Konrad“, nordwestlich des Eifeldorfs Duppach, ist eine verlassene Ruine aus den 1950er Jahren inmitten des Duppacher Waldes.
Die Villa sollte zur damaligen Zeit als Jagdresidenz, Gästehaus und Altersruhesitz des damaligen Kanzlers Konrad Adenauer dienen. Das abgelegene Grundstück im Kammerwald misst zirka 2000 Quadratmeter, die Villa selbst, die auf drei Geschossen 600 Quadratmeter Wohnfläche bieten sollte wurde allerdings nie fertiggestellt. Laut Plänen sollte sie zusätzlich mit einem atombombensichereren Keller sowie einem Hubschrauberlandeplatz ausgestattet werden. Die Trümmer weisen nur noch Reste der eindrucksvollen Villa auf, zum Beispiel die Panoramafenster mit Blick auf die Idylle der Eifel, einen riesigen Kamin und eine überdachte Terrasse.
Adenauer selbst hatte diese Villa jedoch nie selbst geplant. Während des wirtschaftlichen Aufschwungs in den 50er Jahren wollten Wirtschaftsvertreter ihren Kanzler mit dem großzügigen Bau beschenken. Friedrich Spennrath, Vorstandsvorsitzender der AEG und ein Vertrauter Adenauers, unterzeichnete nach nur zwei Wochen die Genehmigung des Bauvorhabens. Der beauftragte Architekt war zudem mit Adenauers Tochter Lotte liiert. Schnell stand der Vorwurf der Korruption im Zentrum der Öffentlichkeit.
Der Nachkriegskanzler sorgte nicht nur aufgrund seiner politischen Amtsausübung für Furore, sondern auch das „Camp Konrad“ verglich man spöttisch mit der Ferienresidenz des amerikanischen Präsidenten, dem „Camp David“, angeblich habe Adenauer mehr von dem pompösen Geschenk gewusst als er zugab.
Kurz nach den Vorwürfen stoppten die Baumaßnahmen, so schnell wie sie begonnen hatten. Die Arbeiter sollten die Baustelle fast fluchtartig verlassen haben.
Heute erkennt man in den Ruinen des Millionenprojekts noch die vergipsten Elektroleitungen, das Dach ist bereits eingestürzt und Pflanzen wuchern die ehemalige Villa zu.
Auch im Eifelkrimi von Jacques Berndorf „Eifel-Jagd“ ist die Adenauer Villa Schauplatz des Geschehens.
Die Villa ist heute in Privatbesitz, wird jedoch nicht mehr gepflegt und ist daher akut einsturzgefährdet.