Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum
Das Leopold-Hoesch-Museum wurde 1905 – wie es damals durchaus üblich war – als »gemischtes« Museum eröffnet. Es wurde die »Städtische Münz- und Altertumssammlung« gezeigt, die bereits 1873 durch eine Stiftung des Apothekers Damian Rumpel begründet wurde. Weitere Ausgrabungsfunde durch den Historiker Dr. August Schoop kamen hinzu, auch Stiftungen wie 1906 von Fabrikant Richard Schleicher, 1907 die umfangreiche Münzsammlung von Eberhard Hoesch und 1908 die 650 Objekte umfassenden Funde aus dem Neuenburger See von Fabrikant Benno Schoeller. Die Sammlung des Forschungsreisenden Carl Georg Schillings, die dieser von zahlreichen Reisen aus Ost-Afrika mitgebracht hatte, wurden im Turnus ausgestellt. Diese Sammlung existiert noch heute und ist in Teilen im Stadtmuseum Düren zu besichtigen.
Ab 1906 zeigte das Museum Kunstwerke aus dem Privatbesitz Dürener Bürger z. B. die Inkunabelsammlung von Ida Schoeller. (Diese gab u. a. auch dem Maler Paul Adolf Seehaus, Freund von August Macke, Anlass, für seine Dissertation zu forschen). Seit 1906 zeigte das Museum jährlich mehrere Ausstellungen auch zur damals aktuellen Kunst, so z. B. Otto Modersohn, Christian Rohlfs, Max Klinger, Ernst Barlach, Käthe Kollwitz, Emil Nolde. Museumsdirektor Dr. Helmut May (später Wallraf-Richartz-Museum Köln) »riskierte« im Dritten Reich Ausstellungen der Verfemten, so auch 1935 die letzte noch mögliche Einzelausstellung des Expressionisten Otto Mueller. Durch die Tätigkeit des bereits im Jahr der Museumseröffnung gegründeten Museumsvereins sowie private Zuwendungen konnte das Museum seine Bestände deutlich erweitern, auch in Richtung einer eigenen Kunstsammlung.
Im Krieg und den unmittelbar darauffolgenden Wirren gingen die Bestände des Museums (mit Ausnahme der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung und der Schillingssammlung) vollständig verloren. Bereits in den 1950er Jahren gelang es, den heutigen Grundstock der Museumssammlung zu positionieren, zunächst mit dem Ankauf 462 Blätter umfassenden grafischen Sammlung des Dürener Malers Hans Beckers; hierin befanden sich Aquarelle und Zeichnungen z.B. von Menzel, Spitzweg, Slevogt, Liebermann, Corinth, Kubin, Ensor und vieler Expressionisten. Der Museumsverein und die Industrie erwarben für die Museumssammlung Gemälde der Klassischen Moderne, insbesondere des deutschen Expressionismus, so Werke von Emil Nolde, Oskar Kokoschka, Max Beckmann, Lovis Corinth, Otto Mueller, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Otto Dix, Karl Hofer u. a. Das Museum blieb immer auch der zeitgenössischen Kunst verpflichtet, eine Orientierung, die sich verstärkte, als die Werke der Klassischen Moderne in den 1960ern und 1970ern zunehmend unerschwinglich wurden. Dennoch gelang es mit Hilfe der Josef-Zilcken-Stiftung, Werke der Klassischen Moderne anzukaufen, so einige von Heinrich Maria Davringhausen, Paula Modersohn-Becker, Richard Seewald, Carlo Mense, Karl Hubbuch.
Seit den frühen 1980er Jahren baute das Leopold-Hoesch-Museum unter der Leitung von Dr. Dorothea Eimert mit der Papierkunst einen neuen Schwerpunkt auf. Düren ist auch bekannt als Stadt der Papierindustrie und die diesbezüglichen Ausstellungen bekamen Unterstützung der regionalen und überregionalen Papierhersteller und -verarbeiter. 1981 wurde die erste Ausstellung zur Papierkunst gezeigt. 1986 fand die »I. Internationale Biennale der Papierkunst« PaperArt statt, die bis 2005 acht weitere Male in Düren zu sehen war und das Museum zu einem der Zentren für Papierkunst machte. Der Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) unterstützte stets das Vorhaben und richtete zudem jeweils den »Papierkunst-Preis der deutschen Papierindustrie« aus. Die technische und kulturhistorische Seite des Papiers und seiner Herstellung wird seit 1990 in dem dem Leopold-Hoesch-Museum angegliederten Papiermuseum Düren gezeigt.
(Textausschnitte: Wikipedia)
Öffnungszeiten
Di – So 10:00 – 17:00 Uhr
Donnerstag 10:00 – 19:00 Uhr
Montag geschlossen
Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren
Hoeschplatz 1
52349 Düren