Die Kreisstadt im Zentrum der Südeifel ist auf dem Höhenrücken zwischen den Eifelflüssen Kyll und Nims gelegen. Als Einkaufsstadt und wirtschaftliches wie kulturelles Zentrum ist sie der Mittelpunkt der Südeifelregion und hat aufgrund der weltbekannten Brauerei internationalen Bekanntheitsgrad erlangt. Kreismuseum, Kulturzentrum »Haus Beda« (Konzerte, Kunstausstellungen), Städtische Bücherei, Route 2C der »Europäischen Straße ländlicher Kultur«, Kino. Archäologischer Rundwanderweg »Römisches Bitburg«, modernes Freizeitbad Cascade, Sauna, Solarium, Eissporthalle, Tennis (Plätze und Hallen), Kegeln, Billard, Tanzen. Schutz- und Grillhütten.
Bitburg setzt sich aus folgenden Stadtteilen zusammen:
Bitburg-Stadt, Erdorf, Irsch, Masholder, Matzen, Mötsch und Stahl.
Geschichte
Bitburg, in keltischer Zeit Beda genannt, war bereits vor fast 2000 Jahren ein Truppenrastplatz an der römischen Süd-Nord-Heerstraße, die von der Rhône über Lyon–Metz–Trier verlief und über Köln zum Niederrhein weiterführte. Zur Zeit Konstantins des Großen im Anfang des 4. Jahrhundert wurde Bitburg als Straßenkastell ausgebaut. Die Ummauerung dieser spätrömischen Straßenfestung ist teilweise erhalten. Auf der West- und Nordwestseite, an der Straße »An der Römermauer«, ragen die römischen Festungsmauern, zum Teil freilich mittelalterlich verbaut, noch ungefähr 5 m über dem Erdboden empor. Die sogenannte Fischgratform der römischen Mauer tritt deutlich zutage. An dieser Stelle befinden sich auch noch bedeutende Reste der ehemaligen römischen Türme; auf einem solchen Turmstumpf ist das neue Pfarrhaus und kath. Vereinshaus erbaut. Nebenan erhebt sich, auch teilweise auf einem römischen Turmrest ruhend, das hohe Stadthaus. Bei Anlegung der Wasserleitung stieß man innerhalb der Stadt auch auf die Römerstraße, die die Feste fast genau von Süden nach Norden durchschnitt. Die Mauern der Befestigung waren 3,8 m breit und mit 9,6 bis 10,2 m starken Rundtürmen versehen. Außer den beiden Toren im Süden und Norden müssen 14 Türme vorhanden gewesen sein, wovon 12 in größeren oder kleineren Resten freigelegt wurden. Von der Bedeutung des Ortes zur damaligen Zeit zeugen noch mehrere römische Villen in näherer Umgebung wie die Villa Otrang (Villa rustica) bei Fließem (6 km). Bitburg wurde später eine Villa regia der fränkischen Könige (Bedaburg, Büdeburg, Bidburg) und Hauptort eines sehr ausgedehnten Gaues, des Beda- oder Bidgaues. Von 880–945 herrschte über ihn Wigrich, Pfalzgraf zu Aachen und Verwandter Karls des Großen. In der Mitte des 13. Jahrhundert war die Stadt Lehen des Erzstiftes Trier. 1239 wurde es unter gewissen Vorbehalten an die Luxemburger Gräfin Ermesinde abgetreten. Deren Sohn Heinrich erteilte Bitburg 1262 die Stadtrechte. Im 14. und 15 Jahrhundert verpfändet, gelangte Bitburg an die Herren von Manderscheid und an die Grafen von Virneburg, bis Luxemburg es wieder einlöste. Mit diesem kam es nacheinander an Burgund, Spanien, Österreich, 1795 an die Franzosen, 1815 an Preußen. Mehrfach wurde die Stadt schwer heimgesucht. Im Dreißigjährigen Krieg mußten die Bürger ihre Festung gegen ein schwedisches Streitkorps verteidigen; durch eine List sollen sie die Feinde zum Abzug veranlaßt haben. Als Ludwig XIV. 1667 den Einfall in die Niederlande machte, wurde Bitburg von den Franzosen unter Cerqui eingenommen und geplündert. Die Franzosen müssen damals arg gehaust haben, denn bis in unsere Zeit hinein hört man im Volk den Ausdruck: »Es geht cerquisch«, d.h. sehr schlecht. Ein Teil der alten Mauern und Türme wurde niedergerissen. Die vollständige Zerstörung der Befestigung erfolgte nach der nochmaligen Belagerung und Einnahme durch die Franzosen 1675. 1689 ließ Ludwig XIV. die Stadt sogar par raison d‘etat niederbrennen. Durch Brand wurde die Stadt auch 1769 fast gänzlich zerstört. Bitburg war Sitz mehrerer Adelsgeschlechter, deren Häuser noch teilweise erhalten sind. Eines der ältesten führte den Namen »von Biedburg« und trug außer der Herrschaft auch die Propstei Bitburg und andere bedeutende Güter von Luxemburg zu Lehen. Durch Heirat kam dann die Herrschaft an die Familie von Enschringen. Ende 1944 und im Januar 1945 wurde Bitburg durch Bombenangriffe und Artilleriebeschuß zu 85 Prozent zerstört und amtlich zur toten Stadt erklärt.
Sehenswürdigkeiten
Der Archäologische Rundwanderweg »Römisches Bitburg« zeigt Reste des vermutlich unter Kaiser Konstantin oder seinen Söhnen errichteten Kastells Bitburg, das zu den besterhaltenen antiken Befestigungsanlagen nördlich der Alpen zählt.
Das Kreismuseum bietet eine umfangreiche vorgeschichtliche Abteilung von der Stein- bis zur Bronzezeit, Funde aus der Römerzeit sowie repräsentative Gegenstände der kirchlichen Kunst von der Spätgotik bis zur Neuromanik und der bäuerlichen Kultur des religiösen und alltäglichen Lebens im Barock und Rokoko. Die wohnzimmerartig ausgestatteten Museumsräume bringen die zum Teil beachtlichen Exponate wie Möbel, Küchengeräte, Bierflaschen, Grabsteine und Geräte aus der Landwirtschaft anschaulich zur Geltung.
Die kath. Liebfrauenkirche ist dreischiffig in spätgotischem Stil. Die einschiffige Basilika wurde im 15./16. Jahrhundert erweitert, ein neubarocker Anbau an der Südseite folgte 1922/23. Besondere Beachtung verdienen die Muttergottes am Hochaltar und der Steinaltar im Renaissancestil in der Kriegergedächtniskapelle. Er wurde von der Adelsfamilie von Enscheringen gestiftet.
Das Haus Beda, das aus Mitteln der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung errichtet und 1976 eröffnet wurde, ist ein Kulturzentrum von überregionaler Bedeutung. Es vereinigt ein Bilder- und Skulpturenmuseum mit repräsentativen Ausstellungsräumen, einem schönen Festsaal, mehreren Räumen für künstlerisches Gestalten und die Städtische Bücherei. Besondere Aufmerksamkeit verdienen das Eifel-Ardennen-Museum mit einer rund 80 Gemälde umfassenden Fritz-von-Wille-Sammlung und die Exponate der Kronenburger Meisterschule für Malerei sowie die ihres Leiters Werner Peiner. Die Front des Hauses wird von vier Bronzestatuen des Wittlicher Bildhauers Hanns Scherl geschmückt (Tel.: 06561-96450).
Die Bitburger Brauerei, eine der bedeutendsten und modernsten Brauereien Europas, steht zur Besichtigung auf Voranmeldung offen.
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Im Norden der Stadt liegt die ehemalige Burg zu Bitburg. Kaiser Maximilian I. belehnte als Luxemburgischer Landesherr bereits vor 1500 die Familie der Enscheringer mit ihr. Um 1750 wurde das alte Gebäude niedergerissen. Der damalige Schloßherr von Blockhausen errichtete ein schmuckes Barockschlösschen, das im Zweiten Weltkrieg zwar weitgehend zerstört, in den 50er Jahren aber nach alten Plänen wiederaufgebaut wurde. Seit 1960 beherbergt die alte Burg verschiedene Schulen.
Jährliche Veranstaltungen
• »Beda-Markt« (Kraftfahrzeug- und Gewerbeausstellung), 3. März-Wochenende
• »Europäisches Folklorefestival« (größtes Folklorefestival Deutschlands), 2. Juli-Wochenende
• »Bitburger Sommermosaik«, Juli/August
• »Herbstkirmes«, 2. November-Wochenende
• »Nikolausmarkt«, in der Adventszeit
Tourist-Information Bitburger Land
Römermauer 6
54634 Bitburg
Tel.: 06561-943413
Fax: 06561-943420
www.bitburg.de
Bitburg bei google maps
»Notgeld und Geldersatz« von Gerd Bayer
Gastgeber in Bitburg:
Charles-Lindbergh-Allee 6
54634 Bitburg
Hauptstraße 42a
54634 Bitburg