Die Görresburg ist ein gallo-römischer Tempelbezirk auf einem Hügel am Rande des Urfttales bei Nettersheim mit einem Heiligtum der Matronae Aufaniae, das auf das 2.–4. Jahrhundert datiert wurde. Es handelt sich um einen sogenannten Umlauftempel, bei dem eine 6 m x 6 m lange Umfassungsmauer drei separate kleinere Bauten (Cellae) umschließt. Auch außerhalb dieser Mauer wurden Gebäudereste gefunden.
Die Tempelanlage befindet sich in direkter Nähe zu einem römischen Vicus aus der gleichen Zeit und bildet mit weiteren zahlreichen Siedlungs- und Straßenspuren auf der Nettersheim-Marmagener Hochfläche den römischen Siedlingsbezirk Marcomagus, der bereits im Itinerarium Antonini (um 140 n. Chr.) aufgeführt ist. Die sachlich irreführende Bezeichnung „Görresburg“ geht auf die alte Flurbezeichnung der Fundstätte in der Gemarkung Nettersheim zurück, die aus der Zeit vor der Entdeckung des Römertempels stammt.
Das Matronenheiligtum zählt zu den bedeutenden Funden in der römischen Provinz Germania inferior und ist für die siedlungs- und religionsgeschichtliche Forschung im Rheinland von großer Wichtigkeit (vgl. Spickermann 2008). Es wurde im Jahre 1909 entdeckt und vom Provinzialmuseum Bonn unter Leitung von Hans Lehner und Josef Hagen ergraben. Neben zahlreichen Kleinfunden wurden vor allem Matronendenkmäler und Weihesteine in großer Zahl entdeckt, die auf eine intensive Benutzung der Weihestätte schließen lassen. Insgesamt wurden mehr als 40 Inschriftensteine oder Bruchstücke gesichert. Die Steindenkmäler werden im Rheinischen Landesmuseum in Bonn aufbewahrt.
An der Fundstelle wurden die Grundmauern der Gebäude mit Bruchstein aufgeschichtet, so dass die Umrisse der Gebäude heute deutlich werden. Zudem wurden Nachbildungen von drei Weihesteinen an der Tempelwand aufgestellt.
Texte aus: wikipedia
Görresburg in Google Maps