Römische Kalkbrennerei
In der Eifel sind an vielen Stellen dieser Kalkvorkommen alte römische Brennöfen bekannt. Mehrere sind allein in der Sötenicher Mulde bei Inversheim freigelegt worden. Es handelt sich hier um ein großes römisches Kalkwerk.
Der Arbeitsablauf war derzeit schon gut organisiert, wobei vom Schläger (Brennmaterialbeschaffung) über den Brecher (Rohsteingewinnung) bis zum Brenner am Ofen eine reibungslose Arbeitskette aufgebaut wurde. Die römischen Öfen arbeiteten für heutige Verhältnisse wegen des hohen Brennmaterialverbrauches unwirtschaftlich. Die starke Abholzung ganzer Gebiete in der Eifel war nicht unwesentlich auf diesen Brennstoffbedarf zurückzuführen. Der gebrannte Kalk wurde ungelöscht als Stückkalk in Fässern auf Karren und per Schiff transportiert. Die Erft z.B. wurde jenerzeit durch Stau für kleine Boote schiffbar gemacht. Aber nicht erst seit der Römerzeit verstand sich der Mensch auf das Kalkbrennen. In Mesopotamien wurde bereits um 2000 v. Chr. Kalk gebrannt, wie ein ausgegrabener Kalkofen beweist.
Die römische Kalkbrennerei in Iversheim ist der museale Ausbau einer ehemaligen antiken Kalkfabrik. Sie bestand aus sechs nebeneinander liegenden Kalköfen, die von römischen Legionären der Legio XXX Ulpia Victrix und Legio I Minervia vermutlich in der Zeit von 150 n. Chr. bis 300 n. Chr. betrieben wurden.
Die Anlage wurde 1966 beim Bau einer Wasserleitung zufällig entdeckt und bis 1968 vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege ausgegraben. Heute befindet sich über einem Teil der Anlage ein Schutzbau, in dem drei der Öfen besichtigt werden können. Die Ausstellung im Schutzbau zeigt den Grabungsbefund, die Öfen wurden nicht restauriert. Der für den Brennversuch restaurierte Ofen außerhalb des Schutzbaus ist frei zugänglich. Die beiden weiteren Öfen wurden nach der Bestandsaufnahme wieder zugeschüttet.
Texte aus: »Geologische Streifzüge« von Wolfgang Spielmann, erschienen im Rhein-Mosel-Verlag und wikipedia
Römische Kalkbrennerei Ivresheim in Google Maps