230–510 m, ca. 1.780 Einwohner
Vianden ist eines der schönsten Städtchen des Großherzogtums und reizvoll an den Ufern der Our gelegen. Es besitzt ein altes Schloss. Der Stausee Vianden ist mit dem größten Pumpspeicherwerk Europas ausgestattet.
Freibad mit Rutschbahn, Minigolf, Angelmöglichkeiten, Sessellift. Campingplätze.
Geschichte
Vianden war im Mittelalter die befestigte Hauptstadt der mächtigen Grafschaft Vianden, die räumlich dem heutigen Großherzogtum entspricht. Im Jahre 1308 erhielt Vianden den Freiheitsbrief und wurde fortan von einem Bürgermeister und sieben Schöffen verwaltet. So entwickelte es sich im 15. Jahrhundert zu einer blühenden Stadt. Zur gleichen Zeit fiel es unter die Herrschaft des Geschlechtes Nassau. In dieser nur von untergeordneter Bedeutung, begann der Niedergang Viandens. Beschleunigt wurde er durch die Aufhebung der Grafschaft 1794, die Abtretung von 42 Dörfern an Preußen durch den Wiener Kongress von 1815 und die Errichtung einer Zollgrenze zwischen Vianden und diesen Dörfern nach Austritt Luxemburgs aus dem Zollverein im Jahre 1918. Mit der Stadt verlor auch die Burg Vianden an Bedeutung: 1820 wurde sie für 3200 Gulden von einem Viandener Händler erworben, der einzelne Bauteile wie Fenster und Türen verkaufte und Einrichtungsgegenstände in seine Wohnung brachte. Um die Entrüstung der Viandener Bürger zu beschwichtigen, kaufte Wilhelm I., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg, die Burgruine für 1100 Gulden zurück. Heute gehört sie dem luxemburgischen Staat.
Sehenswürdigkeiten
Die gewaltige Hofburg, deren Ursprung ins 9. Jahrhundert zurückreicht, stellt einen mittelalterlichen Bau ersten Ranges dar. Ihr zehneckiger Wohnturm wurde später zu einer Kapelle ausgebaut (erste Hälfte des 13. Jahrhundert). Die Bauzeit der einzelnen Teile der Burg (Kleiner und Großer Pallas, Jülicher und Nassauer Bau) zog sich bis zum 17. Jahrhundert hin. Sie war durch ein starkes Verteidigungssystem mit Ringmauern, Pforten, Fallbrücke und -gitter sowie Türmen gesichert. Die zweischiffige gotische Trinitarierkirche stammt von 1248 und zählt zu den kirchlichen Denkmälern des Landes. Das frühere Trinitarierkloster mit seinem sehr alten, gotischen Kreuzgang wurde restauriert und in ein Altenheim umgewandelt. Das Haus, welches Victor Hugo während seines Exils bewohnte, beherbergt heute ein Museum mit Dokumenten aus seiner Zeit in Vianden (2000 wegen Umbaus geschlossen). Das Heimat- und Puppenmuseum befindet sich im »Dicks-Haus«, dem letzten Aufenthaltsort des luxemburgischen Nationaldichters Edmond de la Fontaine (1823–1891), genannt nach der ersten luxemburgischen Komödie, die er unter dem Pseudonym »Dicks« schrieb. Ehemalige Stadtmauern mit Wachtürmchen umgeben das Städtchen. Das Pumpspeicherwerk Vianden ist das größte seiner Art in Europa. Es entstand 1954–1964 aufgrund von Planungen, die bereits 1925 zur hydroelektrischen Ausnutzung der Our gemacht worden waren. Es besteht aus einem künstlichen Stausee (8 km lang, 6 Millionen m3 Fassungsvermögen), der mit zwei Oberbecken durch ein System von Druckschächten verbunden ist. Sie leiten das Wasser in die unterirdische Maschinenhalle, die 330 m lang ist und sich im Herzen des Nikolausberges befindet. Nachts wird das Wasser in die Oberbecken gepumpt, die in 509 m Höhe auf dem Nikolausberg liegen. Das Wasser fließt dann auf neun Maschinengruppen und produziert hochwertigen Spitzenstrom (Besichtigung möglich).
Jährliche Veranstaltungen
• »Nußmarkt«, 2. Oktober-Sonntag
Örtliche Wanderwege
Es bestehen örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 120 km.
Syndicat d’Initiative Vianden
1a, Rue du Vieux Marché
L-9419 Vianden
Tel.: 00352-834257
Fax: 00352-849081
Gastgeber in Vianden:
55, Grand-rue
L-9410 Vianden
15, rue de la Gare
L-9414 Vianden
1, rue Victor Hugo
L-9414 Vianden