230 m, ca. 18.800 Einwohner
Die Stadt bildet den Mittelpunkt der vulkanischen Osteifel und liegt im geschützten Tal der Nette, über der der Hochsimmer (588 m) emporragt.
Zugehörig sind die Stadtteile Alzheim, Hausen, Nitztal und Kürrenberg (letzterer auf einem Hochplateau gelegen mit schöner Aussicht auf die Täler von Nitz und Nette sowie auf die Höhen der Eifelberge).
Mayen ist Hauptort des fruchtbaren Maifeldes und der Pellenz und ein bedeutender und lebendiger Industrie- und Handelsplatz (Stein- und Schieferwerke, Papier, Metall, Hüte, Leder-, Kunststoff-, Textil- und Eisenverarbeitung). Umfassendes Schul- und Ausbildungsangebot (u.a. Bundesbildungszentrum des Deutschen Dachdeckerhandwerks, Landesanstalt für Bienenzucht, Fachoberschule für öffentliche Verwaltung, zentrale Verwaltungsschule für Rheinland-Pfalz).
Städtische Bücherei, Eifelmuseum, Deutsches Schieferbergwerk, Erlebniswelten Grubenfeld. Tolli Erlebnispark. Kulturelles Angebot (u.a. Konzerte, Theatervorstellungen, Freilichttheater »Mayener Burgfestspiele«). Freibad mit 140-Meter-Wasserrutsche, Hallenbad, Stadion. Jugendherberge.
Geschichte
Die Geschichte der Stadt Mayen läßt sich durch reiche Bodenfunde bis in die jüngere Steinzeit zurückverfolgen. Die Siedlung lag aber in den frühesten Zeiten, weil das Tal noch sumpfig war, auf dem höher gelegenen linken Netteufer und zog sich erst allmählich von der Höhe ins Tal hinab. Am Katzenberg befand sich etwa 3400 v. Chr. eine bedeutende Erdfestung von 360 m Länge und 225 m Breite. Die damals beginnende Herstellung von Reib- und Mahlsteinen nahm zwischen 1000 und 500 v. Chr. enorm zu; die Steine wurden weithin gehandelt. Der Name Mayen, zuerst urkundlich 847 »Megina« genannt, ist abzuleiten vom Keltischen »magos« (Feld, Ebene) und bedeutet den in der Ebene gelegenen Ort. In römischer Zeit war Mayen schon eine bedeutende Siedlung, die von mehreren Straßenzügen berührt wurde. Noch in fränkischer Zeit lag der Schwerpunkt des Ortes links der Nette. Seit etwa 1000 gehört Mayen zum Besitz des Erzbischofs von Trier, wo es bis 1794 verblieb. Um 1280 begann Erzbischof Heinrich V. von Finstingen mit dem Bau der Burg als Grenzsicherung gegen Kölner Gebiet. 1291 verlieh Rudolf von Habsburg die Stadtrechte. Kurfürst Balduin von Luxemburg baute die Stadtbefestigung aus und verlegte 1326 das Augustinerkloster aus Lonnig hierher. Mayen war Sitz eines Überamtes; die Amtsleute wohnten auf der Burg. Die Stadt wurde 1673 von den Franzosen belagert und der Legende nach nur dadurch gerettet, dass die städtische Besatzung dem Feind in den Rücken fiel. Daher rührt das Sprichwort: »Hinten herum hat Mayen gewonnen!« 1689 wurde Mayen größtenteils zerstört. 1944/45 wurde die Innenstadt ein Opfer der Bomben. Heute ist von der Zerstörung nicht mehr viel zu sehen; Mayen ist eine reizvolle Mischung von traditionsreicher Altstadt und geschäftigem Gegenwartsleben.
Sehenswürdigkeiten
Die Genovevaburg zeigt deutlich zwei Bauabschnitte: die um 1280 begonnene Oberburg, ein unregelmäßiges Viereck aus Schieferbruchstein mit turmbewehrten Ecken, und die niedriger gelegenen Barockbauten aus Basaltlava. Diese wurden nach 1700 unter Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck, dessen Wappen das schöne Portal schmückt, erbaut. Seit 1803 ist sie Privatbesitz. 1891 und 1902 wurde sie teilweise durch Feuer zerstört, um 1918 nach den Auflagen der Denkmalpflege vollständig umgebaut zu werden, wodurch die Erhaltung dieses historisch wertvollen Bauwerks gesichert wurde. Die Sage verlegt hierhin den Wohnsitz der tugendhaften Genoveva, angeblich die Gattin des Pfalzgrafen Siegfried. Sehenswert ist der gut erhaltene Goloturm (32 m hoch, 3,60 m starke Mauern) mit einem Verlies und Mauergefängnissen. Vom Museum aus zugänglich bietet er einen einzigartigen Rundblick über die Stadt. An die Sage erinnert das Brunnendenkmal von Prof. Burger am Aufgang zur Burg. Den schönsten Blick auf die Burg und die anschließende Stadtmauer hat man vom Boemundring aus. Am Rosengarten der Burg befindet sich der Eingang zum begehbaren Wehrgang auf der Stadtmauer. Das Eifelmuseum und das Deutsche Schieferbergwerk befinden sich in der Genovevaburg. Das Eifelmuseum besteht aus fünf multimedial gestalteten Ebenen: EifelTotal, Landschaft, Mensch & Landschaft, Glaube & Aberglaube, Geologie. Im 340 Meter langen Stollen-Labyrinth ca. 16 Meter unter der Genovevaburg informiert das Museum Deutsches Schieferbergwerk über Arbeit und Alltag der Schieferbergleute. In der Genovevaburg befindet sich auch die Bibliothek des Eifelvereins mit über 12000 Bänden aus allen Wissensgebieten der Eifel. Die Stadtbefestigung wurde zu Beginn des 14. Jahrhundert vollendet. Von der 1600 m langen Stadtmauer sind noch große Teile erhalten mit zwei von ehemals vier Stadttoren (Brückentor und Obertor) und zwei Rundtürmen (Mühlenturm und Vogelturm). Die kath. Pfarrkirche St. Clemens wurde von den Augustinern im 14. Jahrhundert anstelle einer früheren romanischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert als neue gotische Kirche errichtet. Sie ist neben Ahrweiler die älteste linksrheinische Hallenkirche. Der romanische Südturm stammt aus dem 12. Jahrhundert, der gotische Nordturm mit der schiefen Schieferturmhaube ein Wahrzeichen der Stadt aus dem 14. Jahrhundert 1944 wurde die Kirche bei einem Luftangriff zerstört und 1949 wiederaufgebaut. Auch der schiefe Turm wurde in seiner alten gewundenen Form wiedererrichtet. Das alte Rathaus von 1717 ist in einfachem, aber edlen Barockstil gehalten. Das Stadtwappen befindet sich am Portal, die Prangerinschrift links am Eingang. Einen Spaziergang lohnt die Fußgängerzone der historischen Altstadt. Hinter dem Ostbahnhof über die Straße »Am Layerhof« erreicht man das Steinbildhauer-Symposion-Gelände »Lapidea« mit seinen Exponaten.
Die "Erlebniswelten Grubenfeld" liegen am Rande einer uralten Bergbaulandschaft: dem Mayener Grubenfeld.
Die Vulkane haben hier einen einzigartigen Schatz hinterlassen.
Die Ausstellung zeigt das Erbe der Vulkane – 7.000 Jahre Basaltabbau und bietet eine Landschaft voll mit Kunst, Kultur und Natur.
Schloß Bürresheim liegt im oberen Nettetal, 4 km von Mayen entfernt. Der erste namentlich bekannte Besitzer von Bürresheim war 1158 Eberhard von Neumagen an der Mosel. Sein Sohn Heinrich verkaufte seinen Burganteil dem Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg, erhielt ihn aber als Lehen zurück. 1281 erwarb auch der Trierer Erzbischof einen Anteil; seither gibt es die sogenannte Kölner und die Trierer Burghälfte. Um 1360 wurden die Herren von Bürresheim das letzte Mal erwähnt. 1473 kaufte Gerlach von Breidbach (Rheinbreitbach), einen Teil der Burg. Bis 1500 entstanden der nördliche Wohnbau im Ostteil der Burg und der mächtige Rundturm. 1659 wurden die von Breidbach Alleinbesitzer von Bürresheim und ließen die barocken Häuser erbauen. Emmerich Joseph von Bürresheim war von 1763–1774 Kurfürst von Mainz. Bürresheim fiel später an einen Enkel der Schwester des letzten Breidbach auf Bürresheim, an den Grafen Klemens Wenzeslaus von Renesse, dessen Nachkommen das Schloß bewohnten und 1938 mit einem großen Teil der Ausstattung an die Rheinprovinz verkauften. Seit 1946 ist Bürresheim Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz.
Jährliche Veranstaltungen
• »Internationaler Trödelmarkt«, Anfang Mai
• »Mayener Burgfestspiele«, 6 Wochen im Juni/August
• »Stein- und Burgfest«, 2. September-Wochenende
• »Lukasmarkt«, Mitte Oktober
Örtliche Wanderwege
Es bestehen 14 örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 70 km, markiert durch Zahlen.
Tourist-Information Stadt Mayen
Boemundring 6 (Theodore-Dreiser-Haus)
56727 Mayen
Telefon: 02651-90 30 04
Telefax: 02651-90 30 09
Gastgeber in Mayen:
Bürresheimerstraße 1
56727 Mayen
Hauptstraße 86
56727 Mayen-Kürrenberg
Polcherstr. 70
56727 Mayen