434 m, ca. 18.400 Einwohner (Kernstadt ca. 4.600 Einwohner)
Staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad im Tal der oberen Erft mit großem Erholungsgebiet. Zugehörig sind 52 Ortsteile, u.a. Iversheim, Mahlberg, Mutscheid und Rupperath. Der Bad Münstereifeler Wald im Höhengebiet bietet ein hervorragendes Reizklima. Mittelalterliches Stadtbild. Ganzjähriger Kurbetrieb in Sanatorien, Kneipphäusern und Pensionen mit Badeeinrichtungen. Empfohlen bei Herz- und Gefäßleiden, Erkrankungen des Stoffwechsels, der Atmungsorgane und Nervenleiden. Stadtverwaltung, Fachhochschule der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen, Kurt-Schumacher-Bildungsstätte der Friedrich-Ebert-Stiftung, Haus des Jugendrotkreuz, Tagungsstätte der Deutschen Beamtenjugend, Berghof-Haus der Arbeitssicherheit. Gewerbe- und Industriegebiet im Raum Arloff-Iversheim. Kurbezirk mit Haus des Gastes, Eifelbad, Sportplätze, Tennisplätze, Angelmöglichkeiten, Kleingolf- und Bocciabahnen, Wintersport-, Reitmöglichkeiten, Golfplatz.
Bad Münstereifel hat 48 Stadtteile:
Arloff, Bergrath, Berresheim, Effelsberg, Eichen, Eicherscheid, Ellesheim, Esch, Eschweiler, Gilsdorf, Hilterscheid, Hohn, Holzem, Honerath, Houverath, Hummerzheim, Hünkhoven, Iversheim, Kalkar, Kernstadt Bad Münstereifel, Kirspenich, Kolvenbach, Kop Nück, Langscheid, Lanzerath, Lethert, Limbach, Lingscheiderhof, Mahlberg, Maulbach, Mutscheid, Neichen, Nitterscheid, Nöthen, Odesheim, Ohlerath, Reckerscheid, Rodert, Rupperath, Sasserath, Scheuerheck, Scheuren, Schönau, Soller, Vollmert, Wald, Willerscheid, Witscheiderhof
Geschichte
Bertrada, die Gemahlin des Königs Pippin und Mutter Karls des Großen, hatte 760 der Abtei Prüm das obere Erfttal und Gebiete um Rheinbach zu Lehen gegeben. Hier gründete Marquardt, der dritte Abt von Prüm, als Filiale seiner Abtei 830 das Kloster der Benediktiner zum Zwecke der Kultivierung dieses Eifelbezirks und gab ihm den Namen »Novum monasterium«. Zwischen 1100 und 1200 wurde das Kloster in ein Kollegialstift umgewandelt, in dem 30 Stiftsherren waren. Das Kapitelhaus wurde 1803 von der französischen Regierung auf Abbruch verkauft und der reiche Grundbesitz verschleudert. Stiftshäuser stehen noch heute um den Klosterplatz in der Nähe der Stiftskirche, der jetzigen Pfarrkirche. Diese ist eine dreischiffige frühromanische Pfeilerbasilika des 11. Jahrhundert mit einem imposanten »Westwerk« (Turmanlage), die mit dem von St. Pantaleon in Köln nahe verwandt ist.
Im Jahre 1106 tagte in »New Münster« eine von Kaiser Heinrich IV. einberufene Fürstenversammlung zur Beratung der Machtübergriffe der Vögte. Im 13. Jahrhundert haben die Grafen von Jülich Münstereifel mit Mauern und Wallgräben befestigt und die Burg erbaut. In den Raubkriegen Ludwigs XIV. wurde die Stadt verwüstet und die Burg durch Brand zerstört (1689). Im Mittelalter war die Stadt weithin berühmt durch ihre Tuchwebereien. Die Wollenweberzunft bestand schon lange, als sie im Jahre 1339 ein landesherrliches Privilegium erhielt. Über die Schusterzunft liegt das älteste Dokument aus 1348 vor. Dieser Zunft haben sich 1705 die Lohgerber und 1741 die Weißgerber angeschlossen. Nach einer Inschrift auf einem steinernen Kreuz an der Treppe zur früheren Johanniskirche, das 14 m über der Erftsohle steht, sollen bei einer Überschwemmung im Jahre 1416 über 1500 Menschen und 3000 Stück Vieh ertrunken sein. In den Jahren 1477, 1488 und später waren die das Tal sperrenden Mauern für die Bewohner bei Eisgang und Gewitterregen verhängnisvoll. Nach der großen Überschwemmung im Jahre 1818 hat man die den Abfluß des Wassers hemmenden Tore und Fallgitter entfernt. Auf einem Bergrücken, dem sogenannten kleinen »Quecken« in der Nähe des Bahnhofs, zeigen sich Reste einer noch nicht untersuchten umfangreichen Burg aus der Karolingerzeit.
Sehenswürdigkeiten
Die mittelalterliche Stadtbefestigung mit vier Toren, 18 Türmen und einer Ringmauer stammt aus der Zeit um 1300. In einem der vier Stadttore, dem in der Heisterbacherstraße am Stadtausgang nach Westen befindet sich heute ein Fossilien- und Mineralienmuseum. Von dort ist es übrigens nicht weit zum südwestlichen Stadtturm, der den höchsten Punkt der im 14 Jahrhundert erbauten Stadtmauer von Bad Münstereifel bietet. Seine Platform ermöglicht einen wunderbaren Rundumblick über die Stadt bis tief in die umgebenden Höhenzüge und Täler. Als Bestandteil der Stadtmauer hat man von dort, wie von andere Punkten Zugang auf deren Wehrgang, welcher über eine Länge von 220 m begehbar ist. Darüber hinaus fallen das alte gotische Rathaus aus dem 14. Jahrhundert (es wurde 1930 und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederhergestellt) und die malerischen Fachwerkhäuser aus dem 16.–18. Jahrhundert ins Auge. Besonders schön ist das Windeckhaus in der Orchheimer Straße, erbaut 1644–1664. Am Klosterplatz befindet sich das älteste Steinhaus des Rheinlandes, das Romanische Haus, aus der Zeit um 1150. Die frühromanische, dreischiffige Pfarrkirche (die ehemalige Stiftskirche der Jesuiten) mit ihren weithin sichtbaren Zwillingstürmen des dreitürmigen Westwerks wurde um 1100 erbaut, um eine teilweise abgebrannte ältere Kirche zu ersetzen. Sie hat eine fünfschiffige Krypta mit uraltem Tonnengewölbe, dem ältesten Teil der Kirche, und sehenswerte Grabdenkmäler. In der Krypta befindet sich der Schrein der heiligen Chrysantus und Daria. Am Eingang ist das frühgotische Grabmal des Grafen Gottfried von Bergheim (Jülich, » 1335). Die Säulen an der Eingangstür und an den Wänden des Chors sind aus dem Kalksinter des Römerkanals gefertigt.
Sehenswert ist auch die 1955 erbaute evangelische Kirche, die eine gelungene Lösung darstellt, mitten in einer historischen Stadt ein modernes Bauwerk harmonisch einzufügen. Das staatliche St.-Michael-Gymnasium, 1625 von den Jesuiten gegründet, ist die älteste höhere Schule der Eifel mit der wertvollsten Schulbücherei des Rheinlandes (18000 Bände). Die Gymnasialkirche im Jesuitenstift, Grundsteinlegung 1652, wurde 1957 wiederhergestellt. Das Erzbischöfliche Konvikt wurde 1896–1899 als Internat für die Gymnasiasten erbaut. Die St.-Angela-Schule ist ein koedukativ geführtes neusprachliches Gymnasium und Internat. Das Heimatmuseum wurde 1912 gegründet und befindet sich jetzt im Romanischen Haus, Langenhecke 6. Das Haus wurde in den Jahren 1960–1965 restauriert. Innerhalb der Stiftsimmunität gelegen, diente es seit dem 12. Jahrhundert einem der geistlichen Stiftsherren als Wohnung. Anfänglich waren die geistlichen Stiftsherren gehalten, ohne Ablegung der Gelübde ein gemeinsames Leben (»vita communis«) zu führen. Mit dem 12. Jahrhundert setzte eine Bestrebung ein, für jeden der führenden Stiftsherren ein eigenes Haus innerhalb der Stiftsimmunität zu bauen. An Museen ist ferner auch das Apothekenmuseum Schwanenapotheke zu erwähnen.
Im Höhengebiet Bad Münstereifel befindet sich das Radioteleskop bei Effelsberg. Seit dem im Jahre 1932 erstmals Radiostrahlung aus dem Weltall – rein zufällig – auf der Erde empfangen wurde, hat sich die Radioastronomie zu einer eigenständigen Wissenschaft entwickelt. Mit Radioteleskopen empfängt man elektromagnetische Strahlung im Radiowellenbereich. Die Untersuchung dieser Radiostrahlung liefert Erkenntnisse über die Zusammensetzung und den physikalischen Zustand der Materie in unserer Milchstraße sowie über die Entstehung und Entwicklung des Universums insgesamt. Der Fortschritt in der Radioastronomie ist eng verbunden mit der Entwicklung neuartiger Empfangsanlagen. Das Radio-Observatorium Effelsberg verfügt über das größte vollbewegliche Radioteleskop Europas, das zugleich das leistungsstärkste Einzelteleskop ist. Das Radioteleskop kann im Wellenlängenbereich von 50 cm bis 1 cm eingeschaltet werden, wobei die kurzen Wellenlängen nur infolge der sehr guten Oberflächengenauigkeit des Teleskops erschlossen werden können. Die Größe der Teleskopfläche ist ausschlaggebend für den Nachweis von extrem schwachen Radiosignalen.
Jährliche Veranstaltungen
• »Burg in Flammen«, 3. Montag im Juli
• »Weihnachtsmarkt« im historischen Stadtkern, Adventswochenenden
Örtliche Wanderwege
Es bestehen örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 200 km, markiert mit schwarzen Zahlen auf weißem Grund. Mountain-Bike-Touren: http://mtb-muenstereifel.de/
Städtische Kurverwaltung
Kölner Straße 13 (Bahnhof)
53902 Bad Münstereifel
Tel.: 02253-542244
Fax: 02253-542245
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Gastgeber in Bad Münstereifel:
Trierer Straße 6
53902 Bad Münstereifel
Heisterbacher Straße 1
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Gut Hospelt 1
53902 Bad Münstereifel
Langenhecke 16
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Fuhrweg 19
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Blomendalstraße 11
53902 Bad Münstereifel
Rehnstraße 44
53902 Bad Münstereifel
Steinbüchel 17
53902 Bad Münstereifel