83 m, ca. 33.000 Einwohner
Die 2000 Jahre alte Stadt ist Zentrum des Jülicher Landes und liegt inmitten des Verkehrs- und Wirtschaftsbereiches Aachen – Köln – Düsseldorf. Umfassendes Schulangebot mit Fachhochschule, medizinische Versorgung, Forschungszentrum, Stadt der Landesgartenschau 1998, Kulturhaus mit Stadtbücherei, Stadtarchiv und Stadtgeschichtliches Museum, Kino, Hallen- und Freibad, Badesee, Sauna, Sporthallen und -plätze, Tennis, Angelsport, Brückenkopf-Park.
Jülich hat 16 Stadtteile/Stadtbezirke: Altenburg, Barmen, Bourheim, Broich, Daubenrath, Güsten, Kirchberg, Koslar, Lich-Steinstraß, Mersch, Merzenhausen, Pattern, Selgersdorf, Stetternich, Welldorf und die Kernstadt Jülich.
Geschichte
Jülich (IVLIACVM), eine keltische Siedlung, wurde um Christi Geburt an der Fernstraße Köln–Gallien, die hier das Rurtal querte, gegründet. Anfang des 4. Jahrhundert erfolgte der Umbau zu einem stark befestigten römischen Kastell. Nach dem Untergang des Römischen Reiches wurde ab der zweiten Hälfte des 5. Jahrhundert der Anteil der fränkischen Bevölkerung prägend. 881 fielen die Normannen in die Siedlung ein und zerstörten sie. Weitere Zerstörungen folgten 1114 durch Kaiser Heinrich V. und 1214 durch Truppen Kaiser Friedrich II. 1238 wurde Jülich erstmals als Stadt erwähnt. Im späten Mittelalter verlor Jülich an Bedeutung für die gleichnamige Grafschaft, die unter Graf Wilhelm V. 1336 zur Markgrafschaft und 1356 schließlich zum Herzogtum erhoben wurde. 1423 wurden die Herzogtümer Jülich und Berg miteinander vereint. Durch geschickte Heiratspolitik erfolgte 1521 der Zusammenschluß der beiden Herzogtümer mit dem Herzogtum Kleve und der Grafschaft Mark zu den sogenannten Vereinigten Herzogtümern. – 1538 erfolgte auf dem Hintergrund der Erbstreitigkeiten mit Kaiser Karl V. um das Herzogtum Geldern der Beschluss des Landtages über den Ausbau Jülichs zur neuzeitlichen Landfestung. 1543 musste Herzog Wilhelm V. nach der Niederlage in der Geldrischen Fehde den Verzicht auf Geldern erklären. 1547 zerstörte ein Stadtbrand Jülich fast vollständig. Auf diesem Hintergrund war der Weg frei zum Wiederaufbau als herzogliche Residenz- und Festungsstadt ab 1548/49 nach idealen Plänen des Bologneser Architekten und Festungsbaukundigen Alessandro Pasqualini. Die erste Belagerung Jülichs, ausgelöst durch die ungeklärte Erbfolge nach dem Tode Herzog Johann Wilhelms I. 1609, fand im Spätsommer 1610 durch Truppen der possidierenden Fürsten von Pfalz-Neuburg und Brandenburg statt, die mit Hilfe englischer Unterstützung den kaiserlichen Statthalter zur Aufgabe Jülichs zwingen konnten. Im Winter 1621/22 belagerten die Spanier die Stadt. Bis zur Einnahme des Rheinlandes durch die französischen Revolutionstruppen im Herbst 1794 hatten die Herzogtümer Jülich-Berg seit 1614 zu Pfalz-Neuburg gehört. In den französischen Jahren wurden die Festungsanlagen von Jülich verstärkt ausgebaut. Nach der europäischen Neuregelung im Wiener Kongreß 1814/15 gehörte Jülich zur preußischen Rheinprovinz. 1859 fiel der Beschluß zur Schleifung der Festung, die mit einer großen Belagerungsübung im Herbst 1860 eingeleitet wurde. 1944 wurde die Stadt zu 97 Prozent zerstört. Der Wiederaufbau des Stadtkerns erfolgte 1950–1956. 1956 entschied der Landtag in Düsseldorf, eine Kernforschungsanlage in Jülich zu errichten. 1960–1971 wurde die Stadt umfassend erweitert.
Sehenswürdigkeiten
Die Zitadelle ist eine 36 Morgen große quadratische Festungsanlage mit vier vorspringenden Bastionen in der sogenannten neuitalienischen Festungsmanier. Inmitten der Zitadelle erhebt sich das herzogliche Schloss im Stil der italienischen Hochrenaissance, dessen Ostflügel bereits 1553 für den Herzog bezugsfähig war. Die von Baumeister Alexander Pasqualini geplante Jülicher Anlage ist der älteste »palazzo in fortezza« im deutschsprachigen Raum. Über den alten Kelleranlagen wurden die zerstörten Teile des Schlossquadrums 1969–1972 modern ergänzt. Kunsthistorisch außerordentlich wertvoll ist der heute noch erhaltene Ostflügel mit der Schlosskapelle, der mit der Restaurierung zu Beginn der 70er Jahre sein altes Aussehen in Annäherung wiedererhalten hat. Heute befindet sich in der Zitadelle das städtische Gymnasium und eine Außenstelle des Stadtgeschichtlichen Museums. Der Hexenturm, das Westtor der Ringfestung Jülich aus dem ersten Drittel des 14. Jahrhundert, ist heute das Wahrzeichen der Stadt. An der westlichen Seite der Rur steht das unter Napoleon 1799–1806 errichtete Festungswerk »Brückenkopf«. Es beherbergt heute einen Naturpark mit Zoo.
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