205 m, ca. 2.900 Einwohner
Bassenheim ist neben seiner Lage vor allem durch seine Geschichte und die entsprechenden Zeugnisse für den Besucher interessant. Der zentrale Walpot-Platz bietet in seiner direkten Nähe schon eine beeindruckende Anzahl von Sehenswürdigkeiten. Am bekanntesten ist der sogenannte Bassenheimer Reiter, eine Wandplastik die in der Bassenheimer Martinskirche hängt. Es ist eine besonders plastische Darstellung der Szene, in der der heilige St. Martin seinen Mantel mit dem Schwert teilt, um dem frierenden Bettler die Hälfte davon abzugeben. Diese Plastik entstand etwa 1240 und wurde für den West-Lettner des Mainzer Domes geschaffen. Steinmetz war wohl der „Naumburger Meister“, dessen wirklichen Namen wir nicht kennen. Als der Lettner (eine Trennwand) im Dom 1683 abgerissen wurde rettete der damalige Domherr Walpot von Bassenheim das Relief und ließ es in der Martinskirche im heimatlichen Bassenheim anbringen.
Walpotplatz
Am Platz selber wird durch ein Ensemble von Steinsäulen an jüngere Geschichte Europas erinnert als Konrad Adenauer und Robert Schumann sich 1948 hier trafen um den Anfang der Entwicklung der deutsch-französischen Erbfeindschaft zur einer deutsch-französischen Freundschaft zu besprechen. Die Köpfe der Politiker und Europa auf dem Stier in Bronze erinnern daran. Direkt dabei steht das alte Rathaus und gegenüber das Martinus-Museum im ehemaligen Frühmessnerhaus.. An der Straße liegt auch der Eingang zur Burg Bassenheim, die in Privatbesitz ist und nicht besichtigt werden kann.
Mausoleum Oppenheim
Auf dem Gelände der Burg Bassenheim steht das Mausoleum Oppenheim, errichtet 1889, das nur von außen betrachtet werden kann. Außerhalb des Burggeländes liegt auch die kleine „Oppenheimer Anlage“ die mit einer Bronzetafel die Wohltaten der Familie Oppenheim für Bassenheim würdigt.
Mineralbrunnen Bur
Bassenheimer Bur am Altengärtenweg ist ein Mineralquellenbrunnen mit einem Brunnenpavillon von 1890. Das Wasser wird regelmäßig untersucht und analysiert. Anwohner sowie Wanderer und Radler füllen hier ihre Flaschen auf.
Außerhalb des Ortes liegt eine historische Baumallee, die im 17. Jh. (ca. 1662) von Johann Lothar Walpott von Bassenheim angelegt wurde und bei der von den 150 gepflanzten Bäumen noch über 100 erhalten sind. Die eindrucksvolle Allee führt auf den Karmelenberg, zu dem ein Kreuzweg weiterführt und auf dem eine Marienkapelle steht. Diese wurde 1662-1666 von Johann Lothar Walpot von Bassenheim und seiner Ehefrau Magdalena in Erfüllung eines Gelübdes erbaut. Wahrscheinlich stammen die Steine, die dabei verwendet wurden, von einem römischen Tumulus, der an gleicher Stelle stand.
Zur A48 hin, nicht weit vom Rastplatz Goloring, findet sich ein Erinnerungsstein an das Gefangenenlager »Eiserne Hand«, wo 1941-1942 meist polnische Zivilstrafgefangene unter unmenschlichen Bedingungen Schwerstarbeit beim Autobahnbau leisten mussten.
Ortsgemeinde Bassenheim
Walpotplatz 9
56220 Bassenheim
Buchtipp:
Heidemarie Schumacher
Die Frauen der Burg, Band 1
Katharina oder Das verschlossene Herz