260 m, 18.892 Einwohner
Stadt und Fremdenverkehrsort mit dem Ortsteil Kettenis, an der nördlichen Naht zwischen Eifel und Ardennen am Fuße des Hohen Venns gelegen. Trotz der verhältnismäßig geringen Höhenlage hat Eupen ein frisches Gebirgsklima, das durch seine Heilwirkung in Verbindung mit den vorhandenen Kurmitteln (Kneippanstalt) den Ruf eines bevorzugten Erholungsortes begründet. Im Norden und Westen der Stadt dehnt sich eine Wiesen- und Weidelandschaft von den Höhen des Aachener Waldes bis zu den Ufern der Maas aus, während im Westen und Süden hochwaldbedeckte Berge bis an die Stadtgrenze heranreichen. Von der Moorenhöhe genießt man eine weite Aussicht auf die Unterstadt, das Wesertal, den Hertogenwald und das Hohe Venn. Prächtig gelegenes Freibad »Wetzlarbad«, Sportzentrum mit Mehrzweck-Sporthalle und Hallenbad, Tennisplätze im Park Hütte und am Kehrweg; Minigolfplatz im Park Klinkeshöfchen. Bei Eupen die Wesertalsperre mit 25 Millionen m³ Inhalt, Aussichtsturm, Kinderspielplatz.
Geschichte
Wie manche Orts- und Flurnamen vermuten lassen, siedelten bereits Kelten im Eupener Land. Später drangen die Germanen westwärts bis zur Mosel und Maas. Als die Römer 57 v. Chr. das Land eroberten, war es von germanischen Condrusi bewohnt. Es erfolgte die erste Christianisierung. Während der vier Jahrhunderte dauernden Römerherrschaft gehörte das Eupener Gebiet zur römischen Provinz Germania inferior. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches drangen im 5. Jahrhundert die ripuarischen und salischen Franken in das Gebiet und beeinflußten bis heute seine Mundarten. Es erfolgte die zweite Christianisierung.
Im Mittelalter gehörte Eupen nach der Spaltung des fränkischen Reiches (843 Vertrag von Verdun) zu Lotharingien und nach dessen Teilung 870 zu Ostfranken. 925 waren Lotharingien und Ostfranken wieder vereinigt. Ab 963 gehörte Eupen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zum Herzogtum Niederlothringien und wurde im Namen des deutschen Kaisers bis 1100 von den Ardennenherzögen von Bouillon regiert. Bereits um das Jahr 1000 war die Grafschaft Limburg entstanden, die 1150 aus dem Verband Niederlothringien austrat und zum Herzogtum wurde (vgl. Hertogenwald, Herzogenrath). Von nun an teilte das Eupener Land die durch seine Grenzlage dauernd unruhige und schicksalsschwere Geschichte des Herzogtums Limburg. 1213 wurde Eupen erstmals urkundlich als aufblühender Ort erwähnt. Nach dem Aussterben der einheimischen Herzogsfamilie (1288) rangen Köln, Geldern, Luxemburg und Brabant um die Beute. Durch die Schlacht von Worringen gelang es dem Herzog von Brabant, die Herzogtümer Brabant und Limburg in Personalunion zu vereinigen. Johanna von Brabant übergab am 22. Februar 1387 Brabant-Limburg an Burgund. 1477 fielen beide Herzogtümer an die österreichischen Habsburger. Karl V. verlieh 1544 dem Ort zwei freie Jahrmärkte. Im Jahre 1555 fielen die Herzogtümer Brabant-Limburg an die spanischen Habsburger.
Die Religions- und Unabhängigkeitskämpfe der Niederlande gegen Spanien ließen die Bevölkerung nicht zur Ruhe kommen. 1598 wurde das Herzogtum Limburg gespalten; der nördliche Teil mit Maastricht, Valkenburg und Klosterrath gelangte an Holland. 1621 wütete der Dreißigjährige Krieg auch in Eupen. Im Jahre 1648 zur freien Herrlichkeit erhoben, erhielt Eupen 1674 durch die Siegelverleihung an den Magistrat Stadtrechte. Am 20. Dezember 1688 verlieh die Landesregierung der Stadt Eupen fünf freie Jahrmärkte. 1695 hatte Eupen bereits 4000 Einwohner und wurde zur Pfarre erhoben. Drei Jahre später erfolgte die Gründung der Rekollektinnenschule auf dem Heidberg. 1700 von Condé erobert, gelangte Eupen 1713 nach dem Frieden von Utrecht an die österreichischen Habsburger. Unter den Österreichern blühte die Stadt auf: 1721 zählte Eupen schon 13000 Einwohner, zahlreiche Bauten entstanden (Barockpfarrkirche, zahlreiche Partrizierhäuser durch Couven). Kaiserin Maria Theresia, die große Gönnerin Eupens, schenkte den Eupenern Gerechtsame im Hohen Venn und im Hertogenwald. Es war auch die Blütezeit der Eupener Tuchindustrie, die weltweit liefert. 1795 wurde das Eupener Land von Frankreich annektiert und zum Departement Ourthe geschlagen. Damit war auch das Ende des Herzogtums Limburg gekommen. Napoleon gründete 1809 eine Höhere Knabenschule und säkularisierte gleichzeitig mehrere Klöster und kirchlichen Grundbesitz. Nach der Niederwerfung Napoleons gehörte das Rheinland mit Eupen zu Preußen (Wiener Kongreß 1815). Bis 1920 war Eupen die westlichste deutsche Kreisstadt, fiel nach dem ersten Weltkrieg an Belgien. Noch einmal war es von 1940 bis 1944 unter deutscher Verwaltung. Am 1. Januar 1977 wurde Kettenis nach Eupen eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
Das Stadtbild wird von Bauten des 18. Jahrhundert geprägt: wie der Pfarrkirche St. Nikolaus (1722, nach Plänen von Mefferdatis) mit einem Hochaltar nach Plänen von Couven, der Klosterkirche (1776), dem Rathaus, ehemals zum Klostergelände gehörend, dem Klösterchen am Marktplatz (Couven-Haus), der Haus- Apotheke Marechal, dem Regierungssitz der Deutschsprachigen Gemeinschaft (Couven) und dem Friedensgericht (reiche Stuckdekoration von Gagini). Am Werthplatz stehen reiche Patrizierhäuser, die Werthkapelle (1690) und ein Colleg (Mefferdatis). An Museen bietet Eupen das Städtische Museum im Haus De Rues (Gospertstraße 52), das Museum Haus Ternell (Waldmuseum, Monschauer Straße 2) und das Schokoladenmuseum (Firma Jacques, Industriestraße 16). Im Ortsteil Kettenis befinden sich neben der historisch wertvollen Pfarrkirche die Wasserburgen Libermé und Weims sowie das Waldenburghaus und Schloß Tal.
Örtliche Wanderwege
Es bestehen über 50 örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 200 km, farbig markiert.
Verkehrsverein Eupen
Marktplatz 7
B-4700 Eupen
Tel.: 003287-553450
Fax: 003287-556639
Gastgeber in Eupen:
Heidberg 4
B-4700 Eupen
Panorama 8
B-4700 Eupen
Auf'm Rain 8
B-4700 Eupen