Burg Vianden
Die Burg Vianden ist eine der größten erhaltenen Burgen westlich des Rheins. Sie befindet sich in Luxemburg im gleichnamigen Kanton Vianden, wo sie auf einer Höhe von 310 Metern über dem Fluss und über der Stadt Vianden steht.
Die mittelalterliche Befestigungsanlage entstand im 10. bis 11. Jahrhundert auf einem römischen Kastell. Die hier ansässigen Grafen von Vianden waren bis in das 15. Jahrhundert die mächtigsten Herren zwischen Rhein, Mosel und Maas. Dann kam die imposante Stauferburg bis zur Französischen Revolution in den Besitz des Hauses Oranienburg, wo sie von den Franzosen konfiziert wurde.
1815 wurde sie an den Großherzog Wilhelm I. von Luxemburg zurückgegeben und der damalige Stadtbürgermeister, Wenzeslaus Coster, erwarb sie 1820 bei einer Versteigerung für 3200 Gulden. Er verkaufte alle nutzbringenden Materialien wie das Kupferdach, die Bleiverglasung, die Holzvertäfelung und Eisenbeschläge, sowie die Fenster und Türen. So verfiel die Burganlage zusehends.
Großherzog Adolf aus dem älteren Haus der Nassauer erwarb die Burg 1890 für 1100 Gulden. Er wollte sie wieder aufbauen lassen, was aber nicht zustande kam, sodass die Burg weiter verfiel.
Im Jahr 1977 wurde die Burg verstaatlicht und schrittweise restauriert und ist täglich für Besucher geöffnet.
Die Burg besitzt eine innere Mauer mit Ecktürmen. In der Kernburg befinden sich die Wohnräume, die Festsäle und Wirtschaftsräume. Der äußere Mauerring ist deutlich niedriger. Drei aufeinanderfolgende Tore bilden den Zugang zur Kernburg. Den Hauptbereich der umfangreichen Burganlage bilden die Waffenhalle, eine »archäologische Krypta«, eine große und eine kleine Küche, eine untere Kapelle, die Ritterstube, dass Esszimmer und der große Rittersaal.
Darüber befindet sich ein Innenhof mit Wehrgang. Hier kommt man zur oberen Kapelle, zur »Byzantinischen Galerie«, zum Bankettsaal und zum Schlafzimmer. Außerdem befinden sich hier drei Zimmer, die nach Personen benannt sind: Vic Abens, J.P.Koltz und Ch. Arendt, sowie der kleine Palas und das Stammbaumzimmer.
Ein großer Keller und ein Verteidigungswerk sind zum Teil in den Felsen eingearbeitet und haben die Wehrhaftigkeit der Vorburg verstärkt.
Im Jahr 2000 war die Burg Drehort für den Horrorfilm »Shadow of the Vampire«.
Les Amis du Château de Vianden asbl
B.P. 26
L-9401 Vianden